Montag, 15. März 2010

Checkliste Arbeitsvertrag Kinderbetreuung


Eine vertragliche Absicherung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist nicht nur rechtlich eine unumgängliche Maßnahme, sondern gibt auch eine Form von Sicherheit und Vertrauen. Doch welche Bestandteile muss ein Vertrag für Kinderbetreuung im privaten Haushalten enthalten? Was ist wichtig für den zukünftigen Arbeitgeber? Was muss für den Arbeitnehmer vertraglich geregelt werden?

Fest steht: Auch wenn die Vertragspartner sich kennen, befreundet sind oder gar verwandt – der Job der Kinderbetreuung ist immer meldepflichtig und sollte somit auch einen rechtlich korrekten Vertrag als Grundlage haben. Durch das schriftliche Festlegen der geforderten Dienstleistung, sowie Tarife und weiteren Vergütungsmodalitäten, werden spätere Konflikte aufgrund Unklarheiten im Aufgaben – und Vergütungsbereich schon im Vorfeld vermieden. Hierzu zählen auch die Regelung der Urlaubszeiten, Rauchen, die Übertragung der Aufsichtspflicht, Arbeitszeiten und auch spezifische Besonderheiten im Umgang mit dem Kind (z.B. Behinderungen, medizinische Maßnahmen und besondere Aufwendungen). Auch ist ein häufiger Streitpunkt die Aufgabenstellung für die Betreuungsperson. Viele Eltern wünschen sich nicht nur die Unterstützung in der Betreuung ihre Kindes, sondern fordern auch zu dem Tätigkeiten im Haushalt. Was für die Einen eine einladende Nebenbeschäftigung ist, ist für die anderen ein absolutes No-Go. Hier sollte ebenfalls schon im Vorfeld vertraglich festgelegt werden, ob die Kinderbetreuung Wäsche wäscht und den Staubsauger schwingt oder nur für Spielzeug und Co. verantwortlich ist.

Folgende Punkte sollten auf jeden Fall in einem Arbeitsvertrag für Kinderbetreuung im Privathaushalt enthalten sein:

* Aufzählung aller zu betreuenden Personen

* Detaillierte Beschreibung der geforderten Leistungen (Festlegung der Kinderbetreuung und ggf. Haushaltstätigkeiten)

* Arbeits – bzw. Betreuungszeiten (Wochenstunden oder Monatsarbeitszeiten)

* Gehalts – und Zahlungsmodalitäten inkl. Sonderzahlungen wie z. B. Überstunden, Urlaubs – und Weihnachtsgeld

* Regelung von Versicherungen (auch Sozialversicherung) und Haftung

* Urlaub

* Ausfallzeiten, Regelung im Krankheitsfall

* Vollmachten für die Betreuerin (Kindergarten, Schule, Arztbesuche etc.)

* Besonderheiten (Krankheiten, Einschränkungen, Allergien etc.) des Kindes – hier gilt eine Auskunftspflicht der Eltern

* Kündigungsfristen und Vertragsdauer

* Regelung zur Schweigepflicht

* Sonstige Vereinbarungen

Natürlich sind solche Formalitäten nicht immer eine angenehme Angelegenheit, aber wenn beide Seiten mit dem Inhalt eines Arbeitsvertrages einverstanden sind, steht am Ende einem entspannten Arbeitsverhältnis nichts mehr im Wege.

(Foto: pixelio.de)

Dienstag, 9. März 2010

Pro und Kontra Tagespflege für Kinder


Nicht immer ist es leicht, für das eigene Kind die richtige Entscheidung zu treffen. Wir haben hier einige Pros und Kontras zusammengetragen, die Ihnen bei der Entscheidung behilflich sein könnten.

Die Vorteile

Private Tagesmütter oder auch Tagesväter bieten den Vorteil, dass die Kinder in kleineren Gruppen betreut werden und somit auch mehr Aufmerksamkeit erlangen. Ebenso sind die Einrichtungen der Räume kindgerecht und müssen bestimmten Kriterien des Jugendamtes erfüllen, denn dieses gibt eine Pflegeerlaubnis nur dann, wenn die Anforderungen erfüllt werden. Hinzu kommt, dass es seit 2005 gesetzlich festgelegt wurde, dass die Tagesmütter nicht nur fachlich sondern auch persönlich und gesundheitlich geeignet sein müssen. Zudem muss jede Person einen Kinder-Erste-Hilfe-Kurs absolvieren und pädagogische Qualifizierungen vorweisen. Jährlichen Fortbildungen sind ebenfalls verbindlich.

Da eine Tagesmutter Kinder unterschiedlichen Alters betreuen kann, kann es unter Umständen den Kindern auch dabei helfen, sich unter jüngeren und älteren Kindern wohl und sicher zu fühlen. Ebenso kann eine Betreuung vom Baby- bis ins Grundschulalter erfolgen, so dass die Kinder durch nötige Sicherheit und Beständigkeit ein gutes Gefühl haben. Ebenso entstehen durch den familienfreundlichen Umgangston oft intensive Freundschaften.

Da Kindertagesstätten meist weiter weg sind, findet man meist eine Tagesmutter ganz in der Nähe zu finden und gibt dem Kind damit ein heimischeres Gefühl. Wenn die Tagesmutter eine Pflegeerlaubnis vom Jugendamt hat, besteht auch die Möglichkeit eine Finanzierung des Jugendamtes mit einzubringen, dazu muss bedacht werden, dass die Betreuung nicht teurer sein sollte als eine Kindertagesstätte, ebenfalls muss eine Berufstätigkeit vorgewiesen werden. So bleibt natürlich trotz allem ein eigener Kostenbeitrag.

Zu allem anderen kommt, dass Tagesmütter flexibler sind, als Einrichtungen und man selbst somit mehr Spielraum hat, wenn man sich nicht um eine Zweitbetreuung sorgen muss. Gegebenenfalls findet man in der Nähe auch andere Tagesmütter, die bei Krankheit oder Urlaub einspringen können.

Eine Tagesmutter oder auch ein Tagesvater bietet zudem auch noch den Vorteil, dass sie oder er meist selbst Mutter oder Vater ist und dank dessen mit dem Umgang von Kindern vertraut ist und manchen Situationen den elterlichen Instinkt bzw. die Erfahrung hat.

Die Nachteile

Natürlich bringt eine Tagesmutter auch Nachteile mit sich, beispielweise gibt es keinen einheitlichen Einführungskurs, so dass sie meist nicht so detailliert über die Pflege eines Kindes Bescheid wissen wie Erzieherinnen, die dazu eine Ausbildung abgeschlossen haben.

Des weiteren muss bedacht werden, wie man einen Ersatz findet, bei Krankheit oder Urlaub, falls die Tagesmutter nicht in einem örtlichen Netzwerk arbeitet.
Manche Eltern haben Angst davor, dass eigene Kinder der Tagesmutter vielleicht bevorzugt werden oder mehr Aufmerksamkeit bekommen, als die Sprösslinge auf Zeit. Auch abgeschreckt von der Situation sind einige Eltern von der Tatsache, dass Tagesmütter allein und ohne jegliche Aufsicht arbeiten. Eventuell hat sie auch andere Ansichten von der Erziehung.

Zu allem anderen kommen noch die Kosten. Man sollte immer im Auge behalten, dass eine Tagesmutter (ohne Finanzierung des Jugendamtes) einiges mehr kosten kann, als beispielsweise ein Krippenplatz.

Fazit:
Die Entscheidung, ob die Tagesmutter die richtige Lösung ist, muss jeder individuell für sein Kind allein treffen. Denn besonders die Eltern, kennen die Situation und das eigene Kind gut genug, um sich dafür oder dagegen zu entscheiden.

(Foto: pixelio.de)